CO_WETTBEWERB
DAS VERFAHREN
Der CO_WETTBEWERB ist ein experimentelles Planungsformat an der Schnittstelle zwischen Partizipation und städtebaulichem Werkstattverfahren. Auf Grundlage der Ergebnisse der CO_NFERENZ und des CO_WORKSHOPS wurden städtebauliche Szenarien erarbeitet und vorgestellt.
Vom 4. bis 15. März haben vier Planungsteams im Rahmen des CO_WETTBEWERBS vor Ort am Campus Nord städtebauliche Szenarien für das Wissenschaftsquartier erarbeitet. Die Teams setzten sich aus Planungsbüros mit Expertise im Städtebau und kooperativer Stadtentwicklung sowie 20 Studierenden zusammen. Die Teilnahme für Studierende war im Format einer Winter School möglich. Der Arbeitsprozess und die Zwischenergebnisse wurden durch öffentliche Veranstaltungen und Präsentationen transparent und frühzeitig der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Die im Werkstattverfahren entwickelten Entwürfe wurden anschließend von den Büros überarbeitet und zur Begutachtung eingereicht.
Teilgenommen haben die Büros BeL Sozietät für Architektur (Köln), ISSS research | architecture | urbanism (Berlin), NUWELA Büro für Städtebau und Landschaftsarchitektur mit Studio Sebastian Klawiter (München) sowie Studio Malta mit KOKOMO Landschaft und Stadtraum (Stuttgart / Berlin).
DAS ERGEBNIS
Die vier eingereichten Entwürfe wurden durch das 20-köpfige Gutachter*innengremium am 12. August 2024 beurteilt. Das Gremium bestand aus externen Expert*innen sowie Vertreter*innen der TU Braunschweig, der Zivilgesellschaft, der Stadt, der Bezirkspolitik in stimmberechtigter Funktion und einem Vertreter des Niedersächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kultur in beratender Funktion. Als Ergebnis der Gremiumssitzung liegt eine Beurteilung vor, die einen Entwurf als Grundlage für die weitere städtebauliche Konzeption einstimmig empfiehlt.
Der Entwurf von NUWELA Büro für Städtebau und Landschaftsarchitektur mit Studio Sebastian Klawiter aus München hat das Gremium überzeugt. Zum Planungsteam gehören fünf Studierende, darunter Architekturstudierende und eine Erasmus-Studentin der TU Braunschweig sowie ein Student der Universität Siegen.
Das Gremium würdigte in seiner Beurteilung unter anderem den prozessorientierten Ansatz der Arbeit und die konsistente Übertragung und Integration bisheriger Prozessergebnisse in einen städtebaulichen Entwurfsvorschlag. Demnach baut städtebaulicher Entwurf auf der Bestandsstruktur auf und ermöglicht so eine zeitlich und programmatisch flexible Entwicklung mit unterschiedlichen Umsetzungsgeschwindigkeiten.
Im Folgenden sind die Ergebnisse und der Planungsprozess in Kurzform dokumentiert. Die ausführliche Dokumentation der Ergebnisse wird voraussichtlich Anfang 2025 in Form einer digitalen Publikation und einer Ausstellung veröffentlicht.
entwurf & team nuwela & Klawiter
Der Entwurf des Teams von NUWELA Büro für Städtebau und Landschaftsarchitektur mit Studio Sebastian Klawiter wurde von dem Gutachter*innengremium einstimmig als Grundlage für die weitere städtebauliche Konzeption empfohlen.
Das städtebauliche Motiv des Campus Nord arbeitet mit vorgefunden baulichen wie landschaftlichen Strukturen und erlaubt ein schrittweises Entstehen und Wachsen des Campus im Rahmen eines präzise definierten Raumwerks, das elementare und strukturelle Elemente langfristig sicherstellt. Innerhalb dieser für den Campus gesetzten strukturellen Leitplanken bleibt die Entwicklung dynamisch und kann dadurch auf sich ändernde Bedarfe und Nachfragen reagieren und lässt in der konkreten baulichen, programmatischen und freiräumlichen Entwicklung Spiel- und Gestaltungsräume offen.
Abbildungen (zum Ansehen oben in der Slideshow durchblättern):
1. Lageplan des Teams NUWELA & Klawiter (Foto: Larisa Tsvetkova/ ISE, TU Braunschweig)
2. Modell des Teams NUWELA & Klawiter (Abbildung: die Verfasser*innen)
3. Das Team. Die Verfasser*innen des besten Entwurfs vor dem Hörsaal am Campus Nord im März 2024: Julian Numberger und Phi Long Ngo von NUWELA Büro für Städtebau und Landschaftsarchitektur (rechts oben), Sebastian Klawiter (unten links) aus München sowie Studierende Hannah Charlotte Paap und Dominik Aberle, (oben links), Emma Zinga, Farah Chikh Torab und Elena Donos (unten rechts). (Foto: Christopher Kuriyama/ ISE, TU Braunschweig)
4. Teamarbeit. Das Team NUWELA & Klawiter bei dem Werkstattverfahren im März 2024 am Campus Nord (Foto: Larisa Tsvetkova/ ISE, TU Braunschweig)
5. Zwischenpräsentation. Julian Numberger von NUWELA Büro für Städtebau und Landschaftsarchitektur erläutert den Entwurf am Arbeitsmodell im März 2024 am Campus Nord (Foto: Ahmed Nassef / TU Braunschweig)
Entwurf & Team Studio Malta & Kokomo
Abbildungen (zum Ansehen oben in der Slideshow durchblättern):
1. Lageplan des Teams Studio Malta mit KOKOMO Landschaft und Stadtraum (Foto: Larisa Tsvetkova/ ISE, TU Braunschweig)
2. Modell des Teams Studio Malta mit KOKOMO Landschaft und Stadtraum (Abbildung: die Verfasser*innen)
3. Das Team des Werkstattverfahrens vor dem Hörsaal am Campus Nord im März 2024: Marta Toscano und Aaron Schirrmann von Studio Malta (oben links), Deniz Dizici (oben links) und Laura Vahl (unten, zweite von links) von KOKOMO mit Studierenden Justus Friesecke, Dunia Audi Sophie-Karoline Bey (unten von links nach rechts) und Cedrik Jürgens (oben, zweiter von links)
entwUrf & Team BEL
Abbildungen (zum Ansehen oben in der Slideshow durchblättern):
1. Lageplan des Teams BeL Sozietät für Architektur (Foto: Larisa Tsvetkova/ ISE, TU Braunschweig)
2. Modell des Teams BeL Sozietät für Architektur (Abbildung: die Verfasser*innen)
3. Das Team des Werkstattverfahrens vor dem Hörsaal am Campus Nord im März 2024: Anne-Julchen Bernhardt und Emmet Elliott von BeL (unten und oben links) mit Studierenden Henry Hapke, Birte Jeddeloh, Jasmin Lammerskitten (oben von links nach rechts), Nayaz Othman und Eda Ipram (unten rechts) (Foto: Christopher Kuriyama/ ISE, TU Braunschweig)
entwUrf & Team ISSS
Abbildungen (zum Ansehen oben in der Slideshow durchblättern):
1. Lageplan des Teams ISSS research | architecture | urbanism (Foto: Larisa Tsvetkova/ ISE, TU Braunschweig)
2. Modell des Teams ISSS research | architecture | urbanism (Abbildung: die Verfasser*innen)
3. Das Team des Werkstattverfahrens vor dem Hörsaal am Campus Nord im März 2024: Stephan Schwarz (links unten), Anna Barwanietz und Johanna Hamel (mittig oben) von ISSS mit Studierenden Simaf Hajiali, Berit Jagels, Jonah Chitombo (unten von links nach rechts), Jelle Sartorti und Franziska Passig (oben links und rechts) (Foto: Christopher Kuriyama/ ISE, TU Braunschweig)
WERKSTATTVERFAHREN im März 2024
DIE VIER PLANUNGSTEAMS
BeL Sozietät für Architektur (Köln)
BeL wurde im Jahr 2000 von Anne-Julchen Bernhardt und Jörg Leeser gegründet. BeL beschäftigt rund 10 Architekt*innen und Stadtplaner*innen und hat an mehr als 200 Projekten gearbeitet. Die 20-jährige Erfahrung von BeL im innovativen Wohnungsbau gipfelt im Kleingartenhaus / Grundbau und Siedler IBA Hamburg 2013 – ein experimenteller Low-Cost-Bau in Selbstbauweise, der international publiziert wurde. Weitere interessante Umnutzungen sind das Kaufhaus Breuer, das zu einem Pflegeheim umgebaut wurde (ebenfalls international ausgestellt, publiziert und ausgezeichnet), und das Projekt Gumprechtstraße, das die Vielseitigkeit historischer Gebäude durch minimale architektonische Eingriffe beweist.
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ISSS research | architecture | urbanism (Berlin)
ISSS wurde 2010 von Ingrid Sabatier und Stephan Schwarz gegründet. Einem kollaborativem Entwurfsansatz folgend, arbeitet das Studio an ganzheitlichen Konzepten, von großmaßstäblichen Städtebauplänen bis zu innovativen Architekturentwürfen. ISSS sucht nach bedeutsamen Räumen, tief in ihrem Kontext verwurzelt, robust und flexibel genug, um ungewissen Zukünften begegnen zu können. In interdisziplinären Teams entwirft ISSS radikale Zukunftsbilder und beschäftigt sich mit Fragen des menschlichen Maßstabs, zukünftiger Mobilität, hybrider Typologien, kooperativem Grundbesitz, urbanem Metabolismus und resilienten urbanen Landschaften.
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NUWELA Büro für Städtebau und Landschaftsarchitektur
mit Studio Sebastian Klawiter (München)
NUWELA beschäftigt sich mit städtebaulichen wie landschaftsarchitektonischen Konzepten auf unterschiedlichen Maßstabsebenen, sowohl innerhalb urbanisierter als auch rural geprägter Räume. Die entstehenden Ideen begreift das Büro dabei nicht als „fertig“. Vielmehr schafft NUWELA eine präzise entwickelte räumliche Konfiguration, die bei unterschiedlichen Nutzungsansprüchen weiter gestalt- und wandelbar bleibt. Dabei begreift NUWELA das Entwerfen als gesamtheitlich-integrierten Ansatz und pflegt die Arbeit im Kollektiv mit Kolleg*innen der Architektur und anderer Disziplinen über sämtliche Projekt- und Denkphasen hinweg.
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Studio Sebastian Klawiter forscht und entwirft in verschiedenen Konstellationen auf unterschiedlichen Maßstabsebenen im Grenzbereich zwischen Architektur, Handwerk, Urban Design, Kunst und Kulturarbeit.
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Studio Malta (Berlin / Stuttgart) mit KOKOMO Landschaft und Stadtraum (Berlin)
Studio Malta arbeitet maßstabsübergreifend in den Bereichen Stadtentwicklung, Städtebau, Architektur und Design an gestalterischen und partizipativen Prozessen. Studio Malta agiert an der Schnittstelle zwischen praxisorientierter und konzeptioneller Arbeit. Das Studio entwickelt maßgeschneiderte Strategien zur Verwirklichung von Vorhaben und bringt Inhalte in den öffentlichen Diskurs.
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KOKOMO Landschaft und Stadtraum arbeitet an einer großen Bandbreite von Landschaftsarchitekturen und zeitgeistigen Freiräumen, von Stadtentwicklungskonzepten bis zu Möbelentwürfen. Das Portfolio umfasst Parks, Plätze, Straßenräume, Bildungslandschaften, Spielplätze, Unternehmensfreiräume, Wohnquartiere und temporäre Objekte.
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Gutachter*innengremium im August 2024
DAS GUTACHTER*INNENGREMIUM
Die vier eingereichten Entwürfe wurden durch das 20-köpfige Gutachter*innengremium am 12. August 2024 beurteilt. Das Gremium bestand aus externen Expert*innen sowie Vertreter*innen der TU Braunschweig, der Zivilgesellschaft, der Stadt, der Bezirkspolitik in stimmberechtigter Funktion und einem Vertreter des Niedersächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kultur in beratender Funktion.
Mitglieder des beurteilenden Gutachter*innengremiums:
Stadt Braunschweig
Prof. Dr. Anja Hesse, Dezernentin für Kultur und Wissenschaft
Heinz-Georg Leuer, Stadtbaurat, Dezernent für Stadtplanung, Verkehr, Tiefbau und Bau
Holger Herlitschke, Dezernent für Umwelt, Stadtgrün, Sport und Hochbau
Bernd Schmidbauer, Fachbereichsleiter Stadtplanung und Geoinformation
TU Braunschweig
Dietmar Smyrek, Hauptamtlicher Vizepräsident für Personal, Finanzen und Hochschulbau
Prof. Dr. Tatjana Schneider, Leitung Institut für Geschichte und Theorie der Architektur und der Stadt
Prof. Uwe Brederlau, Leiter Institut für Städtebau und Entwurfsmethodik
Torsten Markgräfe, Geschäftsbereichsleiter, Gebäudemanagement
Eingeladene externe Gremiumsmitglieder
Dr. Saskia Hebert, Partnerin, subsolar* architektur & stadtforschung, Berlin
Prof. Melanie Humann, Leiterin des Lehrstuhls Urbanismus und Entwerfen am Institut für Städtebau und Regionalplanung, TU Dresden
Prof. Christa Reicher, Leiterin des Lehrstuhls für Städtebau und Entwerfen und des Instituts für Städtebau und europäische Urbanistik, RWTH Aachen (Vorsitzende des Gremiums)
Annegret Stöcker, Partnerin bei QUERFELDEINS Landschaft, Städtebau Architektur, Dresden
Prof. Dr. Renée Tribble, Fachgebietsleiterin für Städtebau, Bauleitplanung und Prozessgestaltung, TU Dortmund
Stadtbezirk 330 Nordstadt-Schunteraue
Carolin Borggrefe, Bezirksbürgermeisterin
Nicole Palm, stellvertr. Bezirksbürgermeisterin
Campus Nord
Prof. Dr. Eckart Voigts, Dekan der Fakultät für Geistes- und Erziehungswissenschaften, Sprecher des Forschungsschwerpunkts Stadt der Zukunft
Dr. Konrad Schäfer, Geschäftsführer der Fakultät für Geistes- und Erziehungswissenschaften
Vertreterinnen der Teilnehmenden des CO_WORKSHOPs
Lena Spier, Vertreterin der Teilnehmenden des Co_Workshops aus der Stadtgesellschaft
Lisa-Marie Wünsch, Vertreterin der Teilnehmenden des Co_Workshops der TU Braunschweig
Beratendes Gremiumsmitglied, ohne Stimmrecht
Dennis Dombrowski, Niedersächsisches Ministerium für Wissenschaft und Kultur
Vorprüfung und Koordination, ohne Stimmrecht
Florian Holik und Larisa Tsvetkova, Wissenschaftliche Mitarbeiter*innen, ISE, TU Braunschweig
Jennifer Bork und Kristin Komm, Wissenschaftliche Sachbearbeiterinnen, Stadt Braunschweig
Koordination und organisatorische Begleitung: TU Braunschweig/ Institut für Städtebau und Entwurfsmethodik/ Larisa Tsvetkova, Florian Holik, Hanna Noller und Lara Kellner mit Burcu Daglayan, Julian Wandschneider und Hannah Charlotte Paap; Stadt Braunschweig/ Fachbereich Kultur und Wissenschaft / Kristin Komm und Jennifer Bork